
P2P – Peer to peer
Die Ausstellung P2P wurde nach dem Modell des so genannten Peer-to-Peer-Systems konzipiert, welches den privaten Austausch von digitalen Daten im Internet ermöglicht. Sie beschäftigt sich folglich mit räumlicher und zeitlicher Multiplikation sowie der Weiterführung und Verbreitung einer Form, einer Geste oder eines Prozesses. Die in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten experimentieren auf unterschiedlichste Weisen mit diesen Fragen, sei es indem sie eine Form annehmen, die den Verlust des Originals nach sich zieht (Serie, Multiple, Variation oder Kopie) oder anhand ihres Themas, etwa wenn sie die Karten des Copyright neu mischen oder innerhalb des weiter gefassten Kontextes eines referentiellen Dialogs mit anderen formuliert werden.
Das Projekt des Kollektivs Le Bureau/ ermöglicht es, dieser Fragestellung mithilfe eines Netzwerks von Kunstzentren oder Museen in verschiedenen europäischen Ländern während der gesamten Dauer der Ausstellung eine konkrete Form zu geben. Die Ausstellung im Casino Luxembourg entwickelt sich demnach stets weiter, indem ihr in diesem Kreislauf zirkulierende Arbeiten hinzugefügt oder entnommen werden. Allen teilnehmenden Partnern wird demnach anhand einer solchen Ausleihe eine sichtbare und aktive Rolle im Projekt zuteil. Indem P2P eine der Funktionsweise des Peer-to-Peer-Datentauschs entliehene Ausstellungsform annimmt, bietet sie dem Zuschauer eine vielfältige und transhistorische Sichtweise auf die Kunstwerke sowie eine weiter greifende Überlegung zum Ausstellungskontext.Le Bureau/ ist ein in Paris ansässiges Kollektiv von Kuratoren. Ziel der Gruppe ist es, das Medium der Ausstellung an sich zu hinterfragen und zum Forschungsobjekt zu machen. Das Konzept der kollektiv kuratierten Ausstellung ist eines der Grundprinzipien der Gruppe: Das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Kompetenzen und Sensibilitäten ermöglicht Ausstellungen, die auf vielfältige und kontextbezogene Lesarten bauen. Die Ausstellung wird demgemäß als Vermittlungskomplex erfasst, in welchem die verschiedenen Ausstellungsprotokolle die für jedes Projekt spezifischen Probleme spiegeln, was es wiederum den Werken erlaubt, außerhalb des für die Ausstellung charakteristischen didaktischen Bezugs gedacht zu werden.lebureau.tk
Partners
Mit der Unterstützung des Centre culturel français Luxembourg und Culturesfrance.