Mapping Artistic Research

Pitch Presentation / Rundtischgespräch mit Giulia Bellinetti, Vincent Crapon, Sonia D’Alto, Sam Erpelding 

In Zusammenarbeit mit kultur | lx

ORT: Casino Display, 1, rue de la Loge, L-1945 Luxembourg 

Die Frage der künstlerischen Forschung steht im Mittelpunkt von staatlichen Hochschulen, Kulturinstitutionen, Kurator*innen und natürlich Künstler*innen. Allerdings scheint sich nur schwer eine Definition finden zu lassen, die alle Praktiken umfasst, die als künstlerische Recherche identifiziert oder anerkannt werden können. Lässt sich künstlerische Forschung wirklich definieren, und wenn ja, wie? Und hat im Grund nicht jede künstlerische Praxis erkenntnistheoretisches Potenzial?

Historisch gesehen hat die Mitte des 20. Jahrhunderts wiederbelebte und aufgewertete „Haltung“ von Künstler*innen als Forscher*innen nicht nur spontane Aspekte, sondern ist auch das Ergebnis eines politischen Willens in liberalen Demokratien, in denen die Wissensproduktion angesichts des Zweiten Weltkrieges und des daran anschließenden Kalten Krieges zu einer Machtfrage wurde. In Europa trug die Vereinheitlichung der Studiengänge und -abschlüsse im sogenannten Bologna-Prozess Ende der 1990er-Jahre zu einer Wiederbelebung der politischen Debatte zur künstlerischen Forschung bei.

Da es in Luxemburg keine Kunsthochschulen gibt, hat sich das Casino Display über sein künstlerisches Forschungslabor in die Diskussion eingeschaltet. Als Einrichtung, die einen fließenden Ansatz verfolgen und stets bereit sein will, sich selbst zu hinterfragen und Widersprüche auszuhandeln, widmen wir uns diesem Thema in einem Diskussionsforum. Darin werden wir die Zwänge einer statischen Definition der künstlerischen Forschung umgehen und uns der Thematik stattdessen über die Verortung von Praktiken nähern, die auf unterschiedlichen Positionen (Lehrer*in, Künstler*in, Kurator*in, Doktorand*in) und unterschiedlichen Orten (Kunstzentrum, Kunstschule, Universität, Künstlerresidenz) beruhen.

Der erste Teil der Veranstaltung findet in Form von „Pitches“ statt, Präsentationen, bei denen die jeweiligen Gäste ihre Projekte aus der künstlerischen Forschung vorstellen. Im anschließenden Forum diskutieren Gäste und Publikum über die oben angesprochenen Fragen.