
Visions et traces : technologies numériques, mémoire et lieux dans le travail d’Eva L’Hoest
Im Rahmen ihrer monografischen Ausstellung The Mindful Hand, sprechen die Künstlerin Eva L‘Hoest und die beiden Kurator*Innen – Vincent Crapon und Stilbé Schroeder – über die Schlüsselideen und -konzepte, die der Ausstellung sowie den Videoarbeiten und Skulpturen der Künstlerin zugrunde liegen. Die Diskussionen konzentrieren sich insbesondere auf die narrativen Formen, die für die Videopraxis der Künstlerin typisch sind, auf die kreativen Prozesse und die Beziehungen zwischen Erinnerung und architektonischen Räumen. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Geschichte und der jüngsten Entwicklungen der digitalen Medientechnologien auf die Arbeit der Künstlerin analysiert.
Das Gespräch findet in Anwesenheit von Eva Mancuso, Philosophin und Schriftstellerin, statt, die mit Eva L‘Hoest an dem in der Ausstellung gezeigten Video Main Station zusammengearbeitet hat.
BIOGRAFIEN
Eva L’Hoest setzt die digitale Sprache wie ein archäologisches Werkzeug ein, um Fragen nach Ursprüngen und Erinnerungen zu hinterfragen. Indem sie Skulpturen, Performances und audiovisuelle Installationen miteinander verbindet, erforscht sie die Art und Weise, wie kollektive und individuelle mentale Bilder in einer technologischen Form reaktiviert und wiederbelebt werden können. Von der Materialität des Körpers und seinen technologischen Formen ausgehend, erforschen ihre Arbeiten die Fähigkeit zeitgenössischer Technologien, die Welt aufzuzeichnen und darzustellen. Die Künstlerin bringt so neue Erzählungen und Formen hervor, die die Grenzen und Möglichkeiten von Maschinen aufzeigen. Eva L‘Hoest infiltriert die Daten unseres digitalen Zeitalters ebenso wie primäre Mythologien und bringt auf diese Weise visuelle und akustische Formen an die Oberfläche, die neue Gebiete der Beziehungen an der Kreuzung verschiedener Welten, Zeiten und Medien schaffen.
Die Arbeit von Eva Mancuso ist auf einen kritischen Feminismus ausgerichtet. Durch ihre Praxis an der Schnittstelle von Poesie, Performance, Selbsterzählung und bildender Kunst behandelt sie politische Themen durch das Intime, das Alltägliche, durch das, was als haushaltsüblich, trivial und belanglos betrachtet wird. Mit einfachen Worten und vielen Anspielungen auf die Popkultur erzählt sie von den Gläsern, die sich in der Spüle stapeln, von den Fernsehserien, die wir nicht mehr sehen möchten, vom angebrannten Brot, das wir trotzdem essen: Sie thematisiert das, was sich unabhängig von unserem Willen in uns einschreibt, und spricht von den Brüchen, die wir mit anderen und mit uns selbst erleben, um uns davon zu befreien.
Ihr erstes Buch, Je n'arrive pas à parler et à dire des choses en même temps, ist im April 2024 bei L‘Arbre de Diane erschienen.
Vincent Crapon ist Ausstellungskurator. Er ist Mitbegründer und Kurator von Elektron, einer neuen Plattform für digitale Kunst. Er zeichnete verantwortlich für das Ausstellungsprogramm von Esch2022 – Kulturhauptstadt Europas, war Kurator und Assistent am Mudam Luxembourg sowie am Musée d‘art contemporain de Lyon. Er hat Ausstellungen und Sonderprojekte mit den Künstler:innen Ziyang Wu + Mark Ramos, ScanLAB Projects, Roberto Fassone, Jutta Koether, Nairy Baghramian, Adam Linder, Trajal Harrell und Anne Teresa De Keersmaeker organisiert. Er hat außerdem mit verschiedenen Museen und Institutionen zusammengearbeitet, darunter das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Frankfurt), das HEK (Maison des Arts Electroniques Basel), Ars Electronica (Linz), das Museum Brandhorst (München), das CCA Wattis Institute for Contemporary Arts (San Francisco), das Whitney Museum of American Art (New York) und das Musée des Arts et Métiers (Paris). Er nimmt regelmäßig an Forschungsprojekten, Publikationen und Vorträgen über zeitgenössische Kunst und digitale Kultur teil.
Nachdem sie in Brüssel und Straßburg gelebt, studiert und gearbeitet hatte, kehrte Stilbé Schroeder 2015 nach Luxemburg zurück und trat dem Casino Luxembourg –Forum d'art contemporain als Ausstellungskoordinatorin bei. In den Jahren 2017 und 2019 war sie Assistenzkuratorin des luxemburgischen Pavillons auf der Biennale von Venedig. Seit 2023 ist sie Ausstellungsverantwortliche und Kuratorin, und beteiligt sich an den Überlegungen und der Aufstellung des Rahmenprogramms. Sie wurde zur Kuratorin des luxemburgischen Pavillons – der durch die Künstlerin Aline Bouvy vertreten wird – auf der Biennale von Venedig 2026 ernannt.
Partners
Luxembourg City Film Festival