Eine performative Installation, komponiert für United Instruments of Lucilin
Weltpremiere
Go to the pine if you want to learn about the pine
– Matsuo Bashō
Welche Klänge berühren uns am meisten? Wie prägen sie unsere Erinnerungen? Ich bat die Interpreten von United Instruments of Lucilin, die für sie bedeutsamsten Orte in Luxemburg zu beschreiben, wo das Ensemble und mehrere seiner Mitglieder leben, und die Klänge dieser Orte mit ihren Instrumenten zu imitieren. Anschließend besuchte ich jeden Ort, um von den Beschreibungen der Interpreten inspirierte Stimmungsaufnahmen zu machen, und stellte eine Partitur zusammen, die die Beschreibungen, Instrumentalklänge, Stimmungsaufnahmen und detaillierte Transkriptionen jeder Aufnahme für die Interpreten zusammenstellt, damit sie diese live neu interpretieren können. Die daraus resultierende Performance-Installation erzählt genauso viel über die Interpreten und meine eigenen Erfahrungen wie über den Ort selbst. Die BetrachterInnen besuchen das zyklische Werk so lange, wie sie möchten, und schließen sich uns in der erinnerten Klanglandschaft an. Durch unsere Klänge und fragmentierten Erinnerungen versuchen wir alle, den Weg nach Hause zu finden.
– Aaron Einbond
Aaron Einbonds Arbeit erforscht die Schnittmenge zwischen Instrumentalmusik, Feldaufnahmen, Klanginstallationen und interaktiver Technologie. Er unterrichtet an der City, University of London und ist künstlerischer Co-Direktor von Qubit New Music in New York. Er erhielt ein Stipendium der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, einen Giga-Hertz Förderpreis und Residenzen für künstlerische Forschung am IRCAM und am ZKM. Er unterrichtete an der Columbia University, der University of Huddersfield und der Harvard University und studierte an der Harvard University, der University of Cambridge, der University of Berkeley sowie am IRCAM bei den Professoren Mario Davidovsky, Julian Anderson, Edmund Campion und Philippe Leroux.
Das Ensemble für zeitgenössische Musik United Instruments of Lucilin wurde 1999 von einer Gruppe leidenschaftlicher und engagierter Musiker*innen gegründet und ist das einzige luxemburgische Kammermusikensemble, das sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert hat. United Instruments of Lucilin widmet sich ausschließlich der Förderung und Auftragsvergabe von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts und ist mittlerweile für seine außergewöhnlichen Programme auf der ganzen Welt bekannt.
In rund 40 Konzerten pro Jahr präsentiert Lucilin ein breites Spektrum an musikalischen Ereignissen, von "traditionellen" Konzerten bis hin zu Musiktheaterproduktionen, Kinderprojekten, Improvisationssitzungen und Gesprächen mit Komponist*innen. Im Mai 2022 brachte das Ensemble Sleep Laboratory, Alexander Schuberts letztes immersives Virtual-Reality-Projekt, beim Achtbrücken-Festival in Köln zur Aufführung.
Zuletzt hat United Instruments of Lucilin Werke bei James Dillon, Fatima Fonte, Giulia Lorusso, Philippe Manoury, Sonja Mutić, François Sarhan, Igor Silva und Stefan Prins in Auftrag gegeben.